Donnerstag, 8. Januar 2015
Was wäre gewesen, wenn ...?
Der einzige Ort, an dem man ganz für sich allein ist, ist im eigenen Kopf. Gedanken, die niemand hören und sehen kann, Gedanken, die jedem anderen verborgen bleiben außer dir selbst.

Als ich meinem Mann an diesem einen Tag sagte, dass es sich anfühlt, als würde er unsere Beziehung beenden, hatte er gesagt, dass davon gar nicht die Rede ist - es ging nur um die Frage, ob wir bereit für eine Hochzeit sind.
Im Nachhinein frage ich mich, was wohl passiert wäre, wenn wir nicht geheiratet hätten. Könnten wir wirklich so weitermachen, als wäre nichts geschehen?
In mir geistert der fiese Gedanke, dass er mich (irgendwann) verlassen hätte, weil die andere Frau ihre Chance witterte und ihn gegen mich ausspielte.
Wäre er dann sogar glücklicher gewesen? Keine Ahnung.

Diese meine Gedanken holen mich persönlich am stärksten ein, wenn es dunkel ist, mein Mann tief und fest schläft und nur ich nicht schlafen kann. Niemand wach, der mit ansehen muss, wie sehr mich das Ganze mitgenommen hat. Niemand wach, der meine Tränen sehen muss.
Ich hasse es, so verletzlich zu sein, aber es befreit mich förmlich, wenn ich nachts in vollkommener Dunkelheit einfach für mich allein weinen kann, ohne dass es irgendjemand sieht oder gar mitbekommt.
Wenn mich schließlich die Erschöpfung packt, dann lassen nur meine geschwollenen Augen und tiefen Augenringe am nächsten Morgen etwas vermuten.

Schminke kann wahre Wunder bewirken.

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