Freitag, 23. Januar 2015
Eigeninitiative zeigen
Wenn das Weihnachtsfest vor der Tür steht, dann gibt es allerlei zu tun und man bereitet sich auf das Fest und die erholsamen Feiertage vor. Bei mir kam wieder weihnachtliche Stimmung auf und ich freute mich sehr auf meine Familie und meinen Mann.
Mein Mann und ich verbrachten bisher Weihnachten immer getrennt und erst am 2. Weihnachtsfeiertag kam er von seiner Familie zu uns gefahren. Wenn zwischen einem also 600 km liegen und man sich nach dem Partner sehnt, dann freut man sich doch umso mehr, wenn man zusammen telefonieren kann, oder?
Ja, ich habe mich immer darauf gefreut, aber das war es auch schon - kurz angebunden und anscheinend gibt es nichts zu erzählen. Ja, mein Mann ist kein großer Erzähler und deshalb muss ich auch wirklich jede Kleinigkeit aus seiner Nase ziehen. Ich glaube ihm ist nicht wirklich bewusst, wie sehr ich mich über seine Geschichten freue, egal wie belanglos oder unwichtig sie erscheinen.
Ich liebe es, seiner Stimme zu lauschen, ich liebe es, ihm alles erzählen zu können, ich liebe es, wenn er lachen muss und ich liebe es, wenn seine Stirnfalten erscheinen, sobald er grübelt.

Er liebt es nicht, mir alles zu erzählen. WhatsApp hat ja die praktische Einstellung, dass man sieht, wenn ein anderer gerade online ist. Und ich habe ihn gesehen - vor und über Weihnachten - egal wann ich kurz bei WhatsApp vorbeigeschaut hatte.
Da wusste ich wieder, dass er mit ihr schreibt... immer und immer wieder. Sie hatten sich anscheinend wieder viel zu erzählen und diesmal gab es keine Ehefrau, die ihn misstrauisch beobachtete.
Als ich dann abends WhatsApp nutzte sah ich ihn gerade online kommen und freute mich schon auf einen lustigen Nachrichtenaustausch. Pustekuchen - 10 Minuten am Stück war er online und reagierte nicht auf meine paar Nachrichten.
Ohne, dass ich es aussprechen musste, wusste ich bereits, dass er schon wieder nur mit ihr schreibt, die ganze Zeit.

Ist es denn so abwegig, dass ich danach wieder wie ein Schlosshund geheult habe? Als er mich schließlich angerufen hatte, so wie es abends bei uns der Brauch ist, wenn wir getrennt voneinander sind, habe ich ihn gefragt, ob er gerade mit ihr geschrieben hatte, während ich auf eine Nachricht von ihm wartete.
Oh Überraschung, er bejahte das, verstand aber nicht, warum ich so reagierte.
Anscheinend bin ich die einzige Person, die mit der ganzen Situation Probleme hat. Ich schrieb ihm also nach unserem kurzen Telefonat jeden einzelnen Gedanken nieder, damit er es schwarz auf weiß hatte, warum ich so reagierte.
Und ich schrieb wirklich alles(!) was mir durch den Kopf ging, seit er mir diese Frage vor der Hochzeit gestellt hatte.

Zum Glück, denn am Telefon hätte ich unter Tränen keinen einzigen Satz herausgebracht, geschweige denn an alle Dinge gedacht, die ich ihm sagen wollte.
Ein Hoffnungsschimmer kam mir dann endlich auf, als er mir daraufhin erzählte, dass ich die wichtigste Person in seinem Leben bin und er sich etwas wegen ihr überlegen wird.

Wie enttäuschend, dass er nicht zu Beginn diese Eigeninitiative gezeigt hat ...

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